Es ist einfach schön für mich mein Wissen zu teilen mit Menschen, die sich dafür interessieren. Es spielt keine Rolle, ob Sie sich mit Wildkräutern beschäftigen oder einfach neugierig sind. Auf einer Kräuterwanderung werden wir viele verschiedene Wildkräuter entdecken, während ich Ihnen Namen und Verwendung dieser Kräuter erläutern werde.
Man kann sich Wissen über Wildkräuter aus Büchern und anderen Quellen aneignen. In der Natur eine Kräuterwanderung machen, die Kräuter erleben, sie riechen und anfassen und ggfs. probieren oder essen -das ist etwas ganz besonderes. Erleben Sie die Natur und ihre Kräuter live. Für alle Wildkräuter gibt es Verwendung. Ob in der Küche, in der Medizin, im Garten, in der Viehzucht, bei Textilien, als Räucherwerk, als Orakel, als Kinderspielzeug…jedes Kraut kann Verwendung finden, und alle können Balsam für die Seele sein.
Kräuterwanderungen sind die beste Möglichkeit die Pflanzenwelt vor Ort zu erleben. Entdecken Sie Wildkräuter an ihrem natürlichen Standort. Erfahren Sie, ob sie essbar oder giftig sind, ob und wie sie heilen können oder ob sie sogar schaden können, und noch weitere Verwendungen. Ob Sie Vorwissen haben oder nicht, können Sie für sich in einem Quiz oder auch mehreren feststellen. In den Galerien bekommen Sie einen Vorgeschmack über Wildkräuter und -pflanzen (+Bäume und Sträucher). Aufgeführt sind in erster Linie die, die in Freyburg und Umgebung wachsen und blühen.
Die meisten Menschen haben viel mehr mit Wildkräutern zu tun als sie denken. Als Kinder auf der Wiese für Mama einen Blumenstrauß pflücken, einen Kranz aus Gänseblümchen für die Freundin flechten, Brennnesseln für die Jauche im Garten sammeln, Walderdbeeren naschen -und so weiter. Oder am Beispiel rasenmähen: Gräser duften, wenn sie geschnitten werden. Sie gehören auch zu den Wildkräutern.
Selbst diejenigen, die nicht soviel in der Natur sind, konsumieren vielleicht Wildkräuter ohne sich dessen bewusst zu sein. Der Hustensirup mit Efeu aus der Apotheke, die Ringelblumensalbe aus der Drogerie, der Kamillentee aus dem Supermarkt, das Rosenöl aus dem Reformhaus oder das Schaumbad mit Melisse. Die Liste ist sehr lang. Die verarbeiten Kräuter sind allerdings nicht mehr ganz wild.
Dabei unterschätzen viele das eigene Wissen. Sie glauben ahnungslos zu sein. Wenn ich bei einer Kräuterwanderung sage, dass Salbei wirksam bei Zahnschmerzen ist, fällt ihnen ein, dass Oma ihnen dann immer einen Salbeitee gekocht hat. Viele von uns haben früher mit Kletten aufeinander geworfen oder sich gegenseitig mit Juckpulver (Rosen) geärgert. Oder für „sie liebt mich, sie liebt mich nicht“ das Gänseblümchen gezupft.
Termine für Kräuterwanderungen
Wie es dazu kam, dass ich anfing Kräuterwanderungen anzubieten

Die Vorgeschichte meines Interesses für Wildkräuter erstreckt sich über rund 40 Jahre. Von der Essbarkeit des Veilchens und der Rose erfuhr ich zuerst. Es interessierte mich aber nicht weiter.
Erst etwa 20 Jahre später begegnete mir die essbare Vogelmiere. Auf den leckeren Salat aus Kapuzinerkresse mit seinen bunten Blüten, den es bei meiner Mutter gab, freute ich mich immer. Aber ausschlaggebend war der Bärlauch, den ich 1998 im Allgäu kennenlernte.
Da wurde mir erst richtig bewusst, dass ich schon lange Wildkräuter konsumiert hatte. Mit Walderdbeeren hatte ich die Früchte von Wildkräutern gegessen. Weitere Wildpflanzen waren die Brombeeren, Holunder, Hagebutten, Schlehen. Ich kannte zwar schon vorher viele Wildpflanzen, aber mit dem Bärlauch fing ich dann an genauer hinzusehen und sie richtig kennenzulernen.
Die Pflanzenwelt im Allgäu, wo ich damals wohnte, faszinierte mich. Ich wollte alle dortigen Pflanzen kennenlernen. Je mehr ich kennenlernte, desto mehr entdeckte ich. Ich ging immer häufiger spazieren, machte Pflanzenfotos, las Wildkräuterbücher und stöberte im Internet.
Ich erfuhr von immer mehr Pflanzen, wie sie hießen, welche man essen konnte, und ich las von ihren Heilkräften. Ich war beeindruckt, und fing an Wildkräutersalate zu machen und Veilchenessig & Co. herzustellen. Natürlich ist die Herstellung von Wildkräuterprodukten (außer mit getrockneten Kräutern) saisonal bedingt. Das Duftveilchen blüht eben nur im März, evtl. noch im April. Die Schafgarbe blüht im Sommer. Die Beeren der Berberitze sind im Oktober reif. Kräuter gibt es fast das ganze Jahr über. Sie blühen nur nicht immer.
2019 zog ich nach Sachsen-Anhalt. Hier in Freyburg entdeckte ich viele für mich unbekannte Wildkräuter, u. a. den Schlangenlauch, die hübsche Kronwicke und noch einige mehr. Jetzt begann ich genauer hinzusehen und entdeckte immer mehr. Berggamander, Bärenschote, Hügel-Meier und viele andere. Ich machte viele Spaziergänge -und lernte. 2022 fing ich an Kräuterwanderungen anzubieten.
Meine Buchempfehlungen

Für gezielte und ausführliche Informationen über die Heilkräfte kann ich Das große Buch der Heilpflanzen von Apotheker M. Pahlow sehr empfehlen.

In dem Buch Essbare Wildpflanzen von Steffen Guido Fleischhauer sind 1500 Wildpflanzen mit dt. und bot. Namen aufgeführt, und 400 davon sind illustriert. Er beschreibt die Verarbeitung und gibt Rezepttipps.

In dem Buch Wildfrüchte, -gemüse, -kräuter erläutert Elisabeth Mayer einige Wildkräuter und ergänzt jeweils mit Rezepten zum Nachkochen.
Über Wildkräuter

Als Wildkräuter werden alle Wildpflanzen bezeichnet, die krautig sind, also nicht verholzen, wie z. B. Löwenzahn und Spitzwegerich. Unter dem Begriff Wildpflanzen kommen dann noch Sträucher und Bäume dazu. Es gibt jedoch auch Grenzfälle. Der Lavendel wird zu den Wilkräutern gerechnet, obwohl er mit den Jahren verholzt, und eigentlich ein Halbstrauch ist. Der Efeu wächst krautig heran, verholzt auch mit den Jahren, und wird dann als Klettergehölz bezeichnet.
Wildkräuter haben mehr Inhaltsstoffe als Kulturpflanzen und enthalten wesentlich weniger Wasser. Sie werden nicht gespritzt -es sei denn, mitgedüngt, wenn sie auf oder am Feld wachsen. Aber die muss man ja nicht ernten.
Viele Kräuter kann man essen, viele von ihnen heilen, und alle erfreuen das Auge. Sie duften oder stinken, sind zäh oder empfindlich, bilden ganze Teppiche oder stehen allein, fallen auf oder sind unscheinbar.
Wildkräuter zu verwenden, ob in der Küche oder als Heilmittel, kostet Zeit. Man muss sich informieren, suchen, entdecken und sammeln.
Sie alle enthalten Bitterstoffe, die aus dem Kulturgemüse aus marktwirtschaftlichen Gründen größtenteils weggezüchtet wurden. Diese sind in Maßen jedoch sehr gesund. Sie unterstützen die Verdauung. Beispiele sind Magenbitter bzw. Kräuterlikör nach dem Essen, oder der Beifuß in der Weihnachtsgans. Im Übermaß können sie allerdings zu Beschwerden führen.
Da es bei den meisten Wildkräutern empfehlenswert ist, die jungen Teile zu verwenden, habe ich angefangen, eine Galerie zu erstellen, die die Pflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien zeigt und eine Bestimmungshilfe sein soll.
Über die Region Freyburg/ Unstrut

Im Saale-Unstrut-Tal, seit dem 01.07.2018 als Weltkulturerbe anerkannt, liegt Freyburg an der Unstrut, in der Nähe der Kreisstadt Naumburg. Da fließt die 192 km lange Unstrut, die bei Eichsfeld in Thüringen entspringt, und bei Naumburg in Sachsen-Anhalt in die Saale mündet. Es gibt in und bei Freyburg herrliche Weinberge, schöne Gesteinsformationen, saisonale Weinverkostungen, viele Rad- und Wanderwege und eine faszinierende Pflanzen- und Tierwelt. Eine schöne Gegend, um Urlaub zu machen und einfach mal zu entspannen. Für Kräuterwanderungen sind die herrlichen Weinberge ideal.
Freyburg bringt nicht nur die liebliche Saale-Unstrut-Weine hervor, sondern ist auch der Hauptsitz der Rotkäppchen Sektkellerei.
Ich habe eine kurze Diashow für Sie erstellt. Und hier erfahren Sie mehr über die Stadt Freyburg, seine Sehenswürdigkeiten, Geschichte und anderes.