Früchte und Samen

Auf dieser Seite gehe ich auf Fragen zu Früchten und Samen ein. Ich habe mir oft die gleichen Fragen gestellt und wusste keine Antwort -also machte ich mich schlau und suchte. Einige konnte ich jetzt beantworten.

  • Von welcher Rose sind „unsere“ Hagebutten?
Hagebutten

Diese Frage wurde mir auch schon öfters gestellt. Auch die Frage nach der Essbarkeit der dicken, hagebuttenähnlichen Früchte der Gartenrose.

Alle echten Wild- und Kulturrosen der Gattung rosa sind essbar. Also z. B. keine Pfingst- oder Christrosen. Auf die gespritzten sollte man grundsätzlich lieber verzichten. Pestizide könnten zwar kurzfristig „nur“ Beschwerden auslösen, aber längerfristig auch Krankheiten wie Krebs oder Parkinson fördern.

Die bekannten Hagebutten für Tee, Marmelade usw. stammen von verschiedenen Wildrosenarten wie beispielsweise der Heckenrose oder der Apfelrose, die beide zu den Hundsrosen zählen. Die Hagebutten der Gartenrose sind weniger schmackhaft.

Hagebuttentee

Wer schon einmal Hagebuttentee aus den Früchten gemacht hat, war vielleicht erstaunt, dass er eher hellrot ist.

Ein gekaufter Hagebuttentee im Beutel hat eine tiefrote Farbe, was dem Hibiskusanteil zu verdanken ist. Das leicht säuerlich fruchtige Aroma kommt jedoch hauptsächlich von der Hagebutte.

Der u.a. fiebersenkende Hagebuttentee wird aus den halbierten Früchten gemacht. Die muss man allerdings aufkochen. Wenn man die Kerne entfernt, genügt es, ihn mit kochendem Wasser aufzugießen. So bleiben mehr Vitamine übrig. Die Hagebuttenkerne kann man 15 Minuten lang kochen. Der Tee hat eine harntreibende Wirkung.

  • Wann werden Senfkörner scharf?
Senfkörner

Wer schon mal Gewürzgurken gegessen hat, der hat vielleicht auch schon mal auf ein Senfkorn gebissen und sich gewundert, weshalb es nicht scharf schmeckt.

Beim Zermahlen der Senfkörner entstehen Senföle. Diese entfalten ihre Schärfe erst, wenn sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen.

Senföle sind die Inhaltsstoffe, mit denen z. B. die Zwiebel uns zum Weinen bringt.

  • Hat der Granatapfel etwas mit Granaten zu tun?
Granatapfel

Nicht direkt. Wahrscheinlich geht der Name Granat auf das lateinische granum Korn zurück. granatus malus ist ein mit Körnern gefüllter Apfel.

Wegen der hohen Samenanzahl galt er bei den Griechen als Fruchtbarkeitssymbol. Für die Römer war er der „punische Apfel“, der Apfel, der in Punien wuchs.

Später gab er der spanischen Stadt Granada, dem Edelstein Granat und der Handgranate ihre Namen.

  • Warum verdampft Alkohol beim Kochen nicht? (z. B. in Marmelade)
Preiselbeermarmelade

Alkohol ist leicht flüchtig, d. h. er verdampft schon bei unter 100° C. Alkohol ist in Lebensmitteln aber nie in Reinform enthalten, sondern immer gebunden. Nicht einmal Brennspiritus enthält 100% Alkohol.

Beim Kochen bleiben nach 15 Minuten 40% des Alkohols übrig, nach 30 Minuten 35% und erst nach zweieinhalb Stunden nur noch 5%.

Bei Unverträglichkeit sollte man trotzdem lieber mit z. B. Rumaroma auf Nummer Sicher gehen.

Hier ist ein Beispiel für Alkohol zum Frühstück : Wenn ich morgens zum Frühstück ein Brot mit Marmelade genieße, nehme ich etwa 0,02 ml reinen Alkohol zu mir. Rechnung: 1l 40%-iger Rum enthält 400ml reinen Alkohol. Das heißt, man müsste die Marmelade mit einem reichlichen Schuss Rum (ca. 10 ml Rum → 4 ml reiner Alkohol) 15 Minuten lang kochen, dann blieben in der ganzen Marmelade etwa 1,6 ml reiner Alkohol auf ungefähr 4 Gläser. Das heißt, in einem Marmeladenglas sind ungefähr 0,4 ml reiner Alkohol enthalten. Wenn ich also eine durchschnittliche Menge (ca. 30 ml) aufs Brot streiche, hätte ich etwa 0,02 ml reinen Alkohol auf einer Scheibe Brot.

  • Warum reifen unreife Tomaten in einem dunklen Raum nach?
Tomaten

Einige kennen es: es wird kalt und die Tomaten wollen nicht mehr richtig rot werden.

Früchte reifen nur in der Sonne -habe ich immer gedacht. Bis wir grüne Tomaten hatten und mein Mann sie in einen dunklen Schuhkarton zum Nachreifen legte. Das hatte meine Oma auch schon gemacht, und ich wunderte mich immer, dass sie tatsächlich rot und reif wurden. Es ist doch dunkel in der Schachtel.

Tomatenpflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen. Für das Wachstum benötigen alle Pflanzen Sonnenlicht, Wasser und Wärme. D. h. sie wachsen am Tag schneller als in der Nacht. Zum Reifen der Früchte brauchen sie aber kein Licht. Kleiner Tipp: wenn man einen Apfel dazulegt, sondert er das Reifegas Ethylen ab, und das Ganze geht schneller. Ich persönlich habe nie einen Unterschied bemerkt.