Fragen zu Wildkräutern/ -pflanzen

Auf dieser Seite gehe ich auf W-Fragen bezüglich Pflanzen, besonders Wildkräutern ein. Ich habe mir oft die gleichen Fragen gestellt und wusste kein Antwort -also machte ich mich schlau und suchte. Einige konnte ich jetzt beantworten.

Fragen, die alle Pflanzen betreffen

  • Warum welken Blumen in der Vase?
Verwelkte Rose

Pflanzen brauchen nur Wasser und Licht um ihre benötigten Nährstoffe zu bilden -stimmt. Aber sie verdursten in der Vase, und das, obwohl sie im Wasser stehen.

Solange die Pflanzen im Boden wächst, holt sie sich über die gesamte Wurzel die Feuchtigkeit aus dem Boden. Die Wurzel hat einschließlich der Fadenwurzeln eine riesengroße Oberfläche. Die Fläche, über die die Pflanze in der Vase Wasser aufnehmen kann, ist vergleichsweise sehr klein. Nur der Querschnitt des Stängels. Also saugt die Pflanze mit einem großem Unterdruck. Dazu kommen Bakterien und Keime, die den Querschnitt langsam zusetzen.

Das Welken kann man herauszögern mit häufigem Wasserwechsel, neu anschneiden, und z. B. Vase sterilisieren. Aber jeder Wechsel von Luft zu Wasser und umgkehrt beschleunigt den Vorgang, etwa durch Keime oder Sporen aus der Luft. Früher oder später ist also jede Schnittpflanze verwelkt.

  • Warum soll man keine Pflanzen im Schlafzimmer haben?

Pflanzen betreiben Fotosynthese. D. h. sie nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab. Da denkt sich vielleicht mancher: „Prima, da stelle ich mir einfach viele Pflanzen ins Schlafzimmer, dann schlafe ich besser.“ So einfach ist das leider nicht. Fotosynthese, das sagt schon „Foto“ aus, hat etwas mit Licht zu tun. Ohne Licht läuft dieser Vorgang umgekehrt ab. Einige Arten von elektrischem Licht (Sonnenlichtspektrum) können diesen Vorgang aufrechterhalten.

Die Sauerstoffmenge, die die Pflanzen uns „weg atmen“, ist minimal. Genaue Zahlen habe ich nicht, aber von 3 -4 Pflanzen im Schlafzimmer bekommt niemand Beschwerden noch leidet die Schlafqualität.

Ich hatte einmal in einem kleinen Schlafzimmer etwa 20 Grünpflanzen, und ich hatte keine Beschwerden. Allerdings schlafe ich immer bei offenem Fenster.

  • Was ist der Unterschied zwischen Dornen und Stacheln?

Viele Kräuter, Sträucher und Bäume haben Dornen oder Stacheln. Mit ihnen schützen sich viele vor Fressfeinden oder benutzen sie als Kletterhilfe. Doch wie unterscheidet man Dornen und Stacheln?

Unsere Sprache ist manchmal etwas verwirrend. Dornröschen war von einer Dornenhecke aus Rosen umgeben, und häufig werden die Kinder vor den dornigen Disteln gewarnt, dabei haben beide Stacheln. Rosendornen sind also Stacheln und Kakteenstacheln sind Dornen.

Dornen wachsen aus der Sprossachse der Pflanze heraus. Sie sind meist gerade gewachsen. Es sind stechende Gebilde, die anstelle eines Organs sitzen. Sie sind also umgewandelte Sprossachsen, Blätter, Nebenblätter oder etwas seltener auch Wurzeln.

Dornen der Berberitze

Stacheln sind nur mit der Außenhaut des Stängels verwachsen. Sie sehen ein wenig aus wie aufgesetzt. Sie haben etwa die Form einer Kralle. Es sind zugespitzte Vorsprünge, die meist an der Sprossachse sitzen, manchmal auch am Blatt.

Stacheln der Rose
  • Was ist der Unterschied zwischen gewöhnlich und gemein?
Gewöhnlicher Natternkopf

Gemein hat hier nichts mit fies zu tun und kommt von allgemein. Es bedeutet gewöhnlich. Wo also liegt der Unterschied? Die Antwort ist, es gibt keinen.

  • Beispiel Kräuter: Gewöhnlicher/ Gemeiner Natternkopf (Foto links)
  • Beispiel Sträucher: Gewöhnlicher/ Gemeiner Spindelstrauch
  • Beispiel Baum: Gewöhnliche/ Gemeine Fichte

Meine persönliche Vermutung, weshalb es zwei verschiedene Bezeichnungen für dieselbe Bedeutung gibt, ist, dass die Benennung vor allem mit der Umgangssprache zusammenhängt, welche zu dem Zeitpunkt der Namensgebung üblich war.

Fragen zu Kräutern

  • Warum wird Kräutertee dunkler, wenn er auskühlt?
Links frischer, rechts erkalteter Holundertee

Wenn aufgebrühter Tee die richtige Ziehzeit hat, sind die Inhalts- und Aromastoffe herausgelöst, und er schmeckt richtig lecker. Wenn er eine Weile steht, fängt er an dunkler zu werden und vielleicht sogar bitter zu schmecken. Obwohl das Kraut oder der Teebeutel nicht mehr drin ist. Aber warum ist das so?

Die heißwasserlöslichen Inhaltsstoffe werden beim Abkühlen sichtbar und lassen ihn dunkler werden. Schwebstoffe im Tee lassen ihn nachziehen und bitter werden. Auch wenn er warm gehalten wird. Je länger man das Erkalten herauszögert, z. B. mit einem Stövchen, desto mehr kann er nachziehen.

Wenn man den erkalteten Tee wieder aufwärmt, werden zwar die meisten Bakterien getötet, aber die Sporen bleiben und können dann lustig vor sich hin keimen. Also Tee immer möglichst frisch trinken. Das „Silberhäutchen“, das sich beim Abkühlen bildet, ist für den Verzehr unbedenklich.

  • Warum ist Veilchenessig rosa?

Veilchen sind blau, bzw. utlraviolett, allenfalls lila -aber nicht rosa. Veilchenessig, -likör, oder auch Veilchensirup sind aber rosa.

Ganz einfach: sobald Veilchen mit Flüssigkeit in Berührung kommen, geben sie ihre blaue Farbe ab. Man kann sogar zusehen, so schnell geht das. Kommt noch Säure dazu, färbt sich die blaue Flüssigkeit rosa. Lässt man also z. B. beim Veilchensirup den Spritzer Zitrone weg, bleibt er blau. Und wenn man die Veilchen erst mit Zuckerwasser ansetzt, beibt alles farblos. Der Zucker verhindert die Farbabgabe.

Je länger man den Veilchenessig stehen lässt und je höher der Säuregehalt im Essig ist, desto intensiver wird die rosa Fabe. Sie kann sogar langsam in lila übergehen.

  • Woher kommt die Behauptung, dass Löwenzahn giftig ist?
Mädchen mit Pusteblume

Sowohl seine leuchtend gelben Blüten als auch die hübschen Pusteblumen lassen die Kinder gerne mit ihm spielen. Ein Blumenstrauß für Mama, ein Kranz für die Schwester, pflücken und pusten -da kommt der milchige Saft schnell mal auf die Kleidung.

Er hinterlässt darauf hässliche, bräunliche Flecken. Diese ließen sich früher nur mit Rückständen entfernen. Also erzählten Mütter ihren Kindern, dass Löwenzahn giftig sei. So wollten sie sie davon abhalten damit zu spielen.

Heute gibt es verschiedene „Hausmittel“ um die Flecken wieder völlig zu entfernen. Hier ist eine Anleitung

  • Warum widerstehen viele Wildkräuter dem Frost?
Brennnessel

Pflanzenzellen enthalten etwa 80% Flüssigkeit. Wasser gefriert bei 0°C, und bei etwa -4°C dehnt es sich aus. Die Zellen müssten also bei -4° C platzen.

Um das zu verhindern, produzieren Pflanzen ihr eigenes Frostschutzmittel, z. B. durch Bildung von Zucker. Das geht bei Wildkräutern etwa bis -25°C. Wenn eine geschlossene Schneedecke vorhanden ist, wirkt diese noch zusätzlich isolierend.

Ist es noch kälter, wirkt auch das beste Frostschutzmittel nicht mehr, und die Pflanze erfriert.

  • Warum brennt der Brennnesselsaft auf dem Tisch nicht?
Brennhaare

Die meisten Leute haben sich irgendwann an einer Brennnessel verbrannt.

Wenn man also die Brennnessel mit dem Nudelholz auf dem Tisch „entschärft“, müsste die Brennflüssigkeit auf dem Tisch sein. Warum also verbrennen wir uns nicht?

Die in den Brennhaaren enthaltene Kieselsäure brennt nur, wenn die Brennhaare, die bei Berührung abbrechen, diese in die Haut spritzen.

Wenn man die Brennnessel „entschärft“, kann man sie sogar in den Salat schneiden. Kochen hat den gleichen Effekt. Nach ein bis zwei Wochen trocknen (für Tee) brennt sie auch nicht mehr.

Es ist zwar immer noch „pieksig“, wenn man getrocknete Brennnesseln anfasst, aber das liegt an den vielen Härchen.

  • Warum verbrennen sich die Raupen des Kleinen Fuchses nicht auf den Brennnesseln?
Raupe des Kleinen Fuchs‘ auf einer Brennnessel

Die Oberseite der Brennnesselblätter und die Stängel sind voller Brennhaare. Wenn sie ihre Säure unter die Haut der kleinen Raupen spritzen, würde sie das regelrecht verbrennen.

Die kleinen, klugen Raupen kriechen auf den Blattnerven und den Blatträndern entlang, wo keine Brennhaare sitzen. Sie wissen das instinktiv, sie müssen die Erfahrung also nicht erst machen.

  • Warum schmeckt Waldmeister im Wald nicht nach Waldmeister?
Waldmeister

Wenn man im Wald auf eine Ansammlung von blühenden Waldmeisterpflanzen trifft, könnte man denken, dass der typische Geruch wahrnehmbar ist. Falls er noch nicht blüht, kann man das als Begründung für den fehlenden Duft nehmen. Aber wenn das ganze Feld blüht, müsste dann nicht der ganze Wald, zumindest diese Stelle, nach Waldmeister riechen?

Weit gefehlt! Waldmeister riecht erst nach Waldmeister, wenn er -respektlos gesagt- den Löffel abgibt. Wenn man ihn also pflückt und langsam anwelken lässt oder sogar trocknet, bildet er den Inhaltsstoff Cumarin, welches ihm diesen markanten Waldmeistergeruch verleiht.

  • Warum schmeckt Getreide (oder auch Brot) nach längerem Kauen süßlich?
reifer Hafer

Getreide gehört als Süßgras zu den einkeimblättrigen Kräutern.

Getreide enthält natürlicherweise keinen Zucker, schmeckt aber nach längerem Kauen leicht süßlich, je länger, desto süßer.

Wir wissen es vom Brot: wenn man einen Bissen ganz lange kaut, fängt das Brot an süß zu schmecken. Die Kohlehydrate aus dem Getreide werden durch ein Enzym im Speichel zu Zucker. Daher der süßliche Geschmack.

  • Warum werden Löwenzahn & Co. auch Butterblumen genannt?

Viele gelbe Blumen auf der Wiese werden volkstümlich Butterblume genannt, wie z. B. Löwenzahn, Hahnenfuß, Trollblume oder Sumpfdotterbume. Naheliegend wären die buttergelb glänzenden Blütenblätter. Nicht direkt.

Wenn Kühe diese gelben Blumen fraßen, war die Butter aus ihrer Milch gelblich.

Fragen zu Sträuchern

  • Was ist beim Schwarzdorn schwarz?
Schwarzdorn mit Schlehen am jungen Ast

Diese Frage ist mir einmal gestellt worden.

Der Schwarzdorn blüht weiß, die Schlehen sind blau, und das Holz ist „normal“ dunkel.

Das namensgebende Schwarz sieht man nur bei den jungen Zweigen, die zuweilen ganz schön dunkel, manchmal fast schwarz sind.

Fragen zu Bäumen

  • Was ist der Unterschied zwischen Tannen- und Fichtenzapfen?
links Tannenzapfen, rechts oben Fichtenzapfenam Baum, rechts unten ein Fichtenzapfen am Boden

Wer beim Spazierengehen einen „Tannenzapfen“ sieht, hat wahrscheinlich einen Fichtenzapfen vor sich.

Tannenzapfen stehen am Ast. Wenn sie reif sind, zerfallen sie in luftiger Höhe und ihre Samen werden durch den Wind verteilt.

Fichtenzapfen hingegen hängen am Ast und fallen herunter, sobald sie reif sind. Die Samen werden meist durch Tiere (z. B. Eichhörnchen) verbreitet.

  • Sind Nadeln eingerollte Laubblätter?
Nadeln und Laub

Das habe ich oft gehört. Einfach formuliert, aber es stimmt.

Nadeln haben diesselbe Funktion wie Laubblätter -Fotosynthese. Mit Hilfe des grünen Blattfarbstoffes filtern sie Kohlendioxid aus der Luft. Zusammen mit Sonnenlicht und Wasser wandeln sie dieses in Zucker und Sauerstoff. Den Zucker benötigt die Pflanze zum Wachsen. Der Sauerstoff entweicht.

Ohne Licht, also nachts, läuft der Prozess umgekehrt ab.

  • Warum werden die Blätter im Herbst gelb oder rot?
rote und gelbe Blätter

In der Wachstumsstadium brauchen Pflanzen das grüne Chlorophyll. Dieses fängt die Energie des Sonnenlichts ein. Zusammen mit Wasser und Kohlendioxid bildet es die notwendigen Nährstoffe.

In der Winterpause bildet sich das Chlorophyll zurück. Es wird in den Ästen, den Wurzeln und dem Stamm für die Blätter des nächsten Jahres eingelagert.

Nun kommen die gelben und roten Pigmente zum Vorschein. Die Rotfärbung kann auch eine Schutzfunktion sein bei zuviel Sonne oder zu wenig Wasser, wie ich bei meinen Pflanzen manchmal beobachtet habe.

Fragen zu Früchten und Samen

  • Von welcher Rose sind „unsere“ Hagebutten?
Hagebutten

Diese Frage wurde mir auch schon öfters gestellt. Auch die Frage nach der Essbarkeit der dicken, hagebuttenähnlichen Früchte der Gartenrose.

Alle echten Wild- und Kulturrosen der Gattung rosa sind essbar. Also z. B. keine Pfingst- oder Christrosen. Auf die gespritzten sollte man grundsätzlich lieber verzichten. Pestizide könnten zwar kurzfristig „nur“ Beschwerden auslösen, aber längerfristig auch Krankheiten wie Krebs oder Parkinson fördern.

Die bekannten Hagebutten für Tee, Marmelade usw. stammen von verschiedenen Wildrosenarten wie beispielsweise der Heckenrose oder der Apfelrose, die beide zu den Hundsrosen zählen. Die Hagebutten der Gartenrose sind weniger schmackhaft.

Hagebuttentee

Wer schon einmal Hagebuttentee aus den Früchten gemacht hat, war vielleicht erstaunt, dass er eher hellrot ist.

Ein gekaufter Hagebuttentee im Beutel hat eine tiefrote Farbe, was dem Hibiskusanteil zu verdanken ist. Das leicht säuerlich fruchtige Aroma kommt jedoch hauptsächlich von der Hagebutte.

Der u.a. fiebersenkende Hagebuttentee wird aus den halbierten Früchten gemacht. Die muss man allerdings aufkochen. Wenn man die Kerne entfernt, genügt es, ihn mit kochendem Wasser aufzugießen. So bleiben mehr Vitamine übrig. Die Hagebuttenkerne kann man 15 Minuten lang kochen. Der Tee hat eine harntreibende Wirkung.

  • Wann werden Senfkörner scharf?
Senfkörner

Wer schon mal Gewürzgurken gegessen hat, der hat vielleicht auch schon mal auf ein Senfkorn gebissen und sich gewundert, weshalb es nicht scharf schmeckt.

Beim Zermahlen der Senfkörner entstehen Senföle. Diese entfalten ihre Schärfe erst, wenn sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen.

Senföle sind die Inhaltsstoffe, mit denen z. B. die Zwiebel uns zum Weinen bringt.

  • Hat der Granatapfel etwas mit Granaten zu tun?
Granatapfel

Nicht direkt. Wahrscheinlich geht der Name Granat auf das lateinische granum Korn zurück. granatus malus ist ein mit Körnern gefüllter Apfel.

Wegen der hohen Samenanzahl galt er bei den Griechen als Fruchtbarkeitssymbol. Für die Römer war er der „punische Apfel“, der Apfel, der in Punien wuchs.

Später gab er der spanischen Stadt Granada, dem Edelstein Granat und der Handgranate ihre Namen.

  • Warum verdampft Alkohol beim Kochen nicht? (z. B. in Marmelade)
Preiselbeermarmelade

Alkohol ist leicht flüchtig, d. h. er verdampft schon bei unter 100° C. Alkohol ist in Lebensmitteln aber nie in Reinform enthalten, sondern immer gebunden. Nicht einmal Brennspiritus enthält 100% Alkohol.

Beim Kochen bleiben nach 15 Minuten 40% des Alkohols übrig, nach 30 Minuten 35% und erst nach zweieinhalb Stunden nur noch 5%.

Bei Unverträglichkeit sollte man trotzdem lieber mit z. B. Rumaroma auf Nummer Sicher gehen.

Hier ist ein Beispiel für Alkohol zum Frühstück : Wenn ich morgens zum Frühstück ein Brot mit Marmelade genieße, nehme ich etwa 0,02 ml reinen Alkohol zu mir. Rechnung: 1l 40%-iger Rum enthält 400ml reinen Alkohol. Das heißt, man müsste die Marmelade mit einem reichlichen Schuss Rum (ca. 10 ml Rum → 4 ml reiner Alkohol) 15 Minuten lang kochen, dann blieben in der ganzen Marmelade etwa 1,6 ml reiner Alkohol auf ungefähr 4 Gläser. Das heißt, in einem Marmeladenglas sind ungefähr 0,4 ml reiner Alkohol enthalten. Wenn ich also eine durchschnittliche Menge (ca. 30 ml) aufs Brot streiche, hätte ich etwa 0,02 ml reinen Alkohol auf einer Scheibe Brot.

  • Warum reifen unreife Tomaten in einem dunklen Raum nach?
Tomaten

Einige kennen es: es wird kalt und die Tomaten wollen nicht mehr richtig rot werden.

Früchte reifen nur in der Sonne -habe ich immer gedacht. Bis wir grüne Tomaten hatten und mein Mann sie in einen dunklen Schuhkarton zum Nachreifen legte. Das hatte meine Oma auch schon gemacht, und ich wunderte mich immer, dass sie tatsächlich rot und reif wurden. Es ist doch dunkel in der Schachtel.

Tomatenpflanzen gehören zu den Nachtschattengewächsen. Für das Wachstum benötigen alle Pflanzen Sonnenlicht, Wasser und Wärme. D. h. sie wachsen am Tag schneller als in der Nacht. Zum Reifen der Früchte brauchen sie aber kein Licht. Kleiner Tipp: wenn man einen Apfel dazulegt, sondert er das Reifegas Ethylen ab, und das Ganze geht schneller. Ich persönlich habe nie einen Unterschied bemerkt.

Wurzeln

  • Warum weinen wir beim Zwiebeln schneiden?
Zwiebeln geschnitten

Der Zwiebelsaft enthält schwefelhaltige Öle, die die Schleimhäute reizen. Knoblauch, Senf, Rettich, Radieschen, Kresse und Schnittlauch ebenfalls, aber erheblich weniger.

Man kann während des Schneidens eine Scheibe Brot zwischen den Vorderzähnen festhalten. Brot absorbiert das aufsteigende Gas, bevor es die Augen erreicht.

Scharfes Messer, Wasser im Mund -es gibt eine Menge Tipps und Tricks, wie man das Weinen vermeiden kann. Jeder muss es wohl selbst ausprobieren, was ihm hilft.

Mir hat beim Zwiebeln schneiden nur eine Schutzbrille (Tauchermaske oder Skibrille) geholfen.

  • Warum sind Karotten und Möhren orange?
links Wildform, rechts Kulturform der Möhre

Die Wilde Möhre hat eine weiße Wurzel, die Kulturform jedoch, die Karotte oder die Gartenmöhre ist orange. Auf den ersten Blick ist es einfach unlogisch.

Die Wilde Möhre ist nur ein Elternteil von zweien. Das andere ist die südeuropäischen Riesenmöhre, die orange ist. Und evtl. wurde sie auch noch mit der Orientalischen Schwarzmöhre gekreuzt, die ebenfalls orange ist.

Die Farbe orange bei der Möhre entsteht durch viel Carotin, einem rotgelben Farbstoff.

  • Was ist der Unterschied zwischen Karotten und Möhren?
verschiedene Formen der Möhren/ Karotten

Manchmal sagen wir Karotten, manchmal Möhren. Dieselbe Farbe, dasselbe Aroma. Also wo liegt der Unterschied? Kurz und knapp: es gibt keinen wirklichen Unterschied. Es handelt sich um ein und dieselbe Art.

Wer das Angebot im Supermarkt ansieht, stellt vielleicht fest, dass Möhren mit Grün angeboten werden, Karotten ohne. Aber das macht den Unterschied nicht aus.

Es ist lediglich eine Sache der Form. Karotten – die frühen, kleinen Möhren – sind kurz und stumpf. Die ausgewachsenen Möhren dagegen sind länglich-schmal.

Sonstige Fragen

  • Warum wärmt heiße Milch mehr und schneller als heißer Tee?
links Milch, rechts Tee

Ein heißes Getränk wie z. B. Tee verursacht ein wohliges Wärmegefühl im Magen, das jedoch nur kurz anhält.

Milch ist fetthaltiger als Tee, und Fett transportiert die Wärme schneller. Ein fetthaltiges Getränk wärmt auch länger. Das verursacht dann ein Gefühl der Wärme. Bei einem Schuss Milch im Schwarztee steigt der Wämeeffekt aber kaum merklich.

  • Was ist das für ein komisches Gewächs?
Rosengalle

Das ist eine Rosengalle, eine „zweckentfremdete Hautwucherung“ am Rosenzweig.

Sie wird durch die Rosengallwespe verursacht. Einigermaßen bekannt dürften noch Eichengallen sein. In der Industrie werden Galläpfel für bestimmte Tintenrezepturen verwendet.

Die Weibchen der Gallwespen können zwar nicht stechen, haben aber einen Legebohrer um im pflanzlichen Gewebe ihre Eier abzulegen.

Die Rosengallwespe sticht in die geschlossenen Rosenknospen oder -triebe und legt ihre Eier ab. Sobald die Larven schlüpfen, scheiden sie ein Sekret aus. Dieses lässt das Gewebe wuchern.

Es ensteht ein Gebilde mit hartem Äußeren und weichem Inneren, sowie den Larvenkammern. Die Larven ernähren sich von den Gallen und verpuppen sich im Herbst darin. Zwischen Spätherbst und Februar entwickeln sich die Larven. Anfang Mai bis Juli schlüpfen dann die jungen Gallwespen, und suchen bald darauf neue „Opfer“.