Die Entstehung von Pflanzennamen ist ein sehr umfangreiches und vielschichtiges Thema.
Pflanzennamen haben verschiedene Ursprünge. Sie heißen nach Aussehen, Aroma, Standort, Wachstumszeit, Heimat, Verwendung usw.. Viele entspringen einem Volksglauben oder einer Sage. Was das Aussehen betrifft, kann ich Ihnen vielleicht mit meiner Galerie weiterhelfen.
Bei manchen Namen wie z. B. dem Schneeglöckchen ist es ziemlich offensichtlich, während man bei anderen man etwas tiefer graben muss. Viele sind eine Mischung aus Anlehnung an andere Sprachen und z. B. Städtenamen. Oft gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Einige sind völlig unklar.
Der Artname gibt oft noch spezifischere Informationen. Wiesenbocksbart, kanadische Goldrute, Winter-Jasmin, Purpurknabenkraut, Duftveilchen usw.
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Dies sind einige Beispiele:
Hier ist eine Liste einiger Pflanzennamen und deren Entstehung.
A
- Akelei – Zugrunde liegt der wissenschaftliche Gattungsname aguilea. Das lateinische aquila heißt Adler. Der Sporn an der Blüte ist so ähnlich gekrümmt wie Schnabel und Krallen eines Adlers.
- Alant – Der Name geht auf das griechische eilein zurück. Es bedeutet winden, schlingen und bezieht sich auf die kranzförmig angeordneten Blütenblätter.
- Amaranth – Amaranthus heißt der nicht Vergehende, der ewig Blühende.
- Anemone – Der Sage zufolge wurde Anemone, eine Nymphe aus dem Gefolge der Blumengöttin (griechisch) Chloris (römisch Flora) in diese zarte Blume verwandelt.
- Aronstab – Plinius leitete den Namen von dem ägyptischen aron ab, was Natternwurz heißt. Im Mittelalter sah man eine Verbindung mit dem dürren Stab Aarons, der plötzlich grünte und blühte. Letzteres geht wahrscheinlich auf die Institution der Kirche zurück, weil ihr Einfluss auf die Menschen im Mittelalter sehr groß war.

B
- Bärenklau – Die Blätter sehen aus wie eine Bärenklaue.
- Bärlauch – Für Bären gehört diese Pflanze zu der ersten Nahrung, wenn sie nach der Winterruhe erwachen.
- Beifuß – Ein alter Volksglaube sagt, ein Wanderer ermüdet nicht, wenn er ein Sträußchen dieses Krautes am Fuß trägt.
- Beinwell – In früher Neuzeit wurde der Beinwell bei Knochenbrüchen eingesetzt. Im althochdeutschen heißt „Bein“ Knochen und „wallen“ zusammen wachsen.
- Berufkraut – Ein früherer Glaube bzw. Aberglaube war, dass das Kraut vor dem „berufen“ (früher für verhext werden) schützen sollte.
- Bingelkraut – Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem mundartlichen bingeln pinkeln aufgrund der harntreibenden Wirkung.
- Bitterkraut – Es heißt so, weil die Pflanze sehr bitter schmeckt.
- Bittersüßer Nachtschatten – Die bitteren Beeren schmecken nach längerem Kauen süß. (Giftig!)
- Borretsch – Manche leiten ihn von dem lateinischen borra ab, was „Gewebe aus rauher Wolle bedeutet“.
- Breitwegerich – Er hat breite Blätter, wächst oft am Weg, rich ist althochdeutsch und bedeutet König, weil er relativ trittfest ist.
- Brombeere – Im mittelhochdeutschen heißt brame Dornenstrauch.

D
- Dost – Veraltet: etwas Buschiges, etwas, was in Büscheln wächst.

E
- Eberesche – Der Name leitet sich ab von „Aberesche“ (falsche Esche).
- Efeu – Der Name geht wahrscheinlich auf einen alten altsächsischen Wortstamm ebah oder ifig zurück, was so viel wie ‚Kletterer‘ heißt.
- Ehrenpreis – Der Name Ehrenpreis rührt von der historischen Wertschätzung des Wald-Ehrenpreises veronica officinalis in der Naturheilkunde her.
- Eisenhut – Er hat die Blütenform eines eiserner Helms.
- Einbeere – Sie hat eine Beere.
- Eisenkraut – Im mittelhochdeutschen heißt es isenkrut, weil man damit die Verwundungen durch Eisenwaffen behandelte, und sie wurde bei der Eisenverhüttung zugesetzt.
- Erbse – Das lateinische ervum heißt Hülsenfrucht.
- Erdrauch – Im 16. Jahrhundert sagte man, Erdrauch wachse im Dunst der Äcker. Später schrieb man ihm noch die Fähigkeit zu, den Staub der Felder zu binden, der sonst wie Rauch emporwirbeln würde.
- Erika – Der Name geht auf das griechische ereiko zurück, was brechen bedeutet. Es bezieht sich auf die zerbrechlichen Zweige. Eine andere Möglichkeit ist der Bezug zum altgriechischen ereike, die Heide.

F
- Felberich – Der botanische Gattungsname geht auf den griechischen Feldherren Lysimachos zurück. Die Legende behauptet, er habe als erster eine lysimachia Art entdeckt. während die Herkunft des deutschen Namens unklar ist.
- Felsenbirne – Einige Arten dieser Gattung wachsen in Felsenspalten oder im Gebirge. Im 18. Jahrhundert wurde in die Gattung der Birnen gestellt, und seit 1968 bildet sie eine eigene Gattung.
- Fingerkraut – Die Blätter sind gefingert.
- Fingerhut – Er sieht so aus wie der Fingerhut, den man beim Nähen verwendet.
- Flachs – Mittelhochdeutsch vlahs, althochdeutsch flahs heißt flechten.
- Flieder – Das norddeutsche vleder bezeichnete den Holunder. Erst als der Flieder im 16 Jh. nach Mitteleuropa kam, wurde ihm sein Name übertragen. In Norddeutschland wird der Holunder heute noch als Flieder bezeichnet.
- Frauenmantel – Er wurde oft mit dem Schutzmantel der Gottesmutter Maria verglichen.
- Fuchsschwanzgras – Wenn es verblüht ist, sieht es aus wie ein buschiger Fuchsschwanz.

G
- Gamander – Im griechischen heißt chamai „auf der Erde, niedrig“ während drys „Baum, bes. Eiche“ bedeutet.
- Gänseblümchen – Eine von mehreren Theorien besagt, dass die weißen Zungenblüten an die weißen Federn und die gelben Blüten an den Gelbe Schnabel einer Gans erinnern.
- Gänsefingerkraut – Dient als Futter für junge Gänse.
- Gauchheil – Das Kraut wurde früher oft gegen Schwachsinn und andere psychische Krankheiten eingesetzt. „Gauch“ hatte auch die Bedeutung von Narr oder Tölpel.
- Glockenblume – Die Sage erzählt, dass die Mäuse wurden von einer sehr gefräßigen Katze verfolgt wurden. Zum Schutz kauften sie eine Glocke, aber keine traute sich, sie ihr umzuhängen. Also gaben sie sie dem Wiesenzwerg, der sie einer Blume schenkte.
- Gundermann – Gunder hieß im althochdeutsche Eiter. Gundermann ist entzündungshemmend.
- Guter Heinrich – Elben und Kobolde wurden volkstümlich früher oft als „Heinrich“ bezeichnet. Der Zusatz „Guter“ ist auf die positive Heilwirkung zurück zu führen. Er wirkt blutreinigend.

H
- Hahnenfuß – Die Blätter haben Ähnlichkeit mit dem Fuß des Hahns.
- Hellerkraut – Namensgebend sind die kleinen Schötchen, die so groß wie ein Pfennig sind (→ der Heller war ein kupferne Münze Anfang des 13. Jh.)
- Herbstzeitlose – Sie „lost“ (althochdeutsch für vorhersagen) mit ihrer Blüte die Herbstzeit.
- Herzgespann – Es wirkt aufs Herz, während Gespann früher für Beklemmung stand.
- Himbeere – Im althochdeutschen „hintperi“ wird als sie als Beere der Hinte (Hirschkuh) bezeichnet, die die Beere gerne frisst.
- Himmelschlüssel – In Sagen erscheint die Pflanze oft als Türöffnerin zu verborgenen Schätzen.
- Hirtentäschel – Es wird auch Hirtengeldbörse genannt. Die umgekehrt herzförmigen Samen haben eine gewisse Ähnlichkeit im Aussehen mit dem Täschel (der Tasche), wo unter anderem das Geld drin war.
- Holunder – Auch Hollerbusch genannt, zeigt er eine Beziehung zur Frau Holle. Früher war der Glaube verbreitet, die Frau Holle sitzt unterm Holunder und zieht alles Negative unter die Erde. Im Nordischen bedeutet Holle „die Geheimhaltung“.
- Hyazinthe – Eine griechische Sage erzählt, dass der Gott Apollon beim Diskuswerfen seinen Geliebten, den Knaben Hyakinthos, unabsichtlich tötete, aus dessen Blut dann diese Pflanze wuchs.

I
- Iris – Die mehrfarbigen Arten wurden oft mit einem Regenbogen verglichen. Iris ist die Göttin des Regenbogens.

J
- Jasmin – Das persische yasmin bedeutet „Geschenk Gottes“.
- Johanniskraut – Das Kraut blüht um den Johannistag herum, der wiederum nach Johannes dem Täufer benannt ist, dessen Geburtstag dieser Tag sein soll. Während eine andere Legende sagt, das Kraut ist aus dem Blut von Johannes dem Täufer gewachsen.

K
- Kamille – Im mittelhochdeutschen gamille oder kamille Apfel, der auf dem Boden wächst, da manche Kamillen nach Äpfeln duften.
- Karde – Scheint mir persönlich zu weit hergeholt: mögliche Nebenwirkung bei Kardebehandlung ist unter anderem Herzrasen, das Herz heißt auf latenisch cor, während „kardial“ sich auf das Herz bezieht.
- Käspappel, ein anderer Name für die Wilde Malve – Der Name Käspappel bezieht sich auf die schleimigen, käselaibförmigen Früchte, aus denen früher Kinderbrei (Papp) gemacht wurde.
- Klappertopf – Die Samen klappern, wenn man sie bewegt.
- Klatschmohn – Die Blütenblätter klatschen im Wind aneinander während der Name Mohn nicht geklärt ist.
- Knabenkraut – Seine paarigen Wurzelknollen ähneln den männlichen Genitalien. Darauf gründete die Vorstellung, dass Frauen, die die saftigere und stärkere Knolle aßen, einen Knaben gebären.
- Knöterich – Oft wird eine Ableitung von dem altgriechischen gony Knie oder Knoten angenommen.
- Königskerze – Namensgebend ist wahrscheinlich der königlich gerade Wuchs und die frühere Verwendung als Fackel.
- Korn – Das Korn geht auf das indogermanische Wort grənó für reif werden zurück.
- Kornblume – Eine Blume im Kornfeld
- Kratzbeere – Die Dornen sind kleiner als bei der Brombeere, und stechen nicht, sondern kratzen nur.
- Kresse – Denkbar ist eine Ableitung von dem lettischen griêzîgs, das scharf bedeutet. Es würde sich also auf den Geschmack beziehen. Andere Variante: im mittelhochdeutsch kresen, althochdeutsch chresan „kriechen“, also sinngemäß „Kriecher“
- Krokus – Der Blütenstempel hat eine Ähnlichkeit mit einem Faden, was auf griechisch króke heißt. Das griechische Wort für Safran ist krokos.

L
- Labkraut – Es enthält das Ezym Lab, mit dem man Käse macht.
- Lavendel – Das lateische lavare bedeutet waschen. Die Römer stellten aus Lavedelblüten einen Badezusatz her. Seit je her werden aus Lavendel Düfte gewonnen.
- Lein – Aus dem mittelhochdeutschen linin, weil man daraus Leinen gemacht hat.
- Lichtnelke – In der Antike wurden aus den Pflanzenfasern Dochte für Öllampen hergestellt.
- Löwenzahn – Der Blütenkopf sieht aus wie eine Löwenmähne während die Blütenblätter am Ende gezähnt sind.
- Lungenkraut – Hildegard von Bingen hält das „lunckwurcz“ nur für Lungenkranke und als Schafsfutter geeignet. Die weißen Flecken auf den Bättern stammen der Sage nach von Marias Milch.

M
- Mädesüß – Früher soll Met, der Honigwein, mit dieser Pflanze aromatisiert worden sein.
- Mannstreu – Angeblich haben die Frauen ihren Männern diese Pflanze ins Bett gestreut, damit sie nicht zu früh einschlafen und liebesbereit bleiben.
- Margerite – Der Name geht auf das lateinische margarita Perle zurück.
- Märzenbecher – Wächst im März und hat die Form eines umgekehrten Bechers.
- Mauerpfeffer – Er wächst an trockenen Stellen, z. B. Mauern und er ist scharf wie Pfeffer.
- Minze – Die Sage erzählt, dass Minthe die Geliebte des Unterweltgottes Hades war. Seine Gemahlin zeriss in ihrer Eifersucht die schöne Nebenbuhlerin, die als duftende Pflanze wieder auf die Erde kam.
- Mohn – Zugrunde liegen mittelhochdeutsch mahen und althochdeutsch maho. Der Name ist evtl. zurück zu führen auf das indogermanische mak (=Beutel), was auf seine Samenkapseln hinweisen würde.
- Möhre – Evtl. besteht ein Zusammenhang mit dem russischen morkow Wildgemüse.
- Muskat – Das lateinisch muscatum heißt Moschusduft.

N
- Nachtkerze – Ihre hübschen, gelben Blüten leuchten wie Kerzenschein in der Nacht.
- Nachtschatten – Im Mittelalter setzte man Nachtschatten ein, um die bösen Dämonen zu verjagen, die als „Albtraum“ bzw. „Nachtschaden“ auftraten.
- Natterkopf – Kommt vermutlich von dem schlangenähnlichen Aussehen.
- Nelkwurz – Er diente als Ersatz für Gewürznelken während Wurz von würzen kommt. Der Zusatz „wurz“ in vielen Pflanzen kommt aus dem althochdeutschen/ mittelhochdeutschen. Wurz/Wurze bedeutet im althochdeutschen/ mittelhochdeutschen Kraut, Pflanze, Wurz, auch Heilkraut/Heilpflanze.
- Nelke – Die Gewürznelke hat die Form eines handgeschmiedeten Nagels. Im niederdeutschen heißt Nägelchen negelke.
- Nessel – Der Ursprung geht wahrscheinlich auf das indogermanische ned knüpfen zurück. Die Fasern wurden damals schon zu Gewebe verarbeitet.

O
- Odermennig – (althochdeutsch afermonia) Der deutsche Name ist vom lateinischen „agrimonia“ abgeleitet und wurde z. B. auch zum „Ackermännchen“ umgeformt. Das lateinische agri heißt Acker.
- Orientalisches Zackenschötchen – Dieser Neophyt ist von Osteuropa bis Sibirien heimisch und bildet nach der Blüte ca. 5mm große Schoten aus während die Blätter gezackt sind..

P
- Pastinak – Abgeleitet von lateinisch pastinaca besteht evtl. ein Zusammenhang mit pastinum zweizinkige Hacke.
- Pfaffenhütchen – Die Früchte habe Ähnlichkeit mit der Kopfbedeckung von Geistlichen.
- Pfeilkresse – Die Blätter dieser Kresse sind pfeilförmig, während der Name Kresse sich vermutlich auf die Schärfe bezieht.
- Portulak – Evtl. von lateinisch portula „kleine Tür“, weil die Samenkapsel sich mit einem kleinen Deckel öffnet.

Q
- Quecke – Der Name weist wahrscheinlich auf die Vitalität und fast Unausrottbarkeit hin. Das mittelhochdeutsche quec bedeutet lebendig, zählebig.
- Quitte – Im Fränkischen bedeutet quitina, quitena bzw. quidena apfel- oder birnenförmige Frucht. Kydonia hieß die kretische Stadt, in die sie von Transkaukasien her gebracht wurde. Es wird angenommen, dass der Name wahrscheinlich ein Kombination daraus ist.

R
- Ragwurz – Die Pflanze wurde früher als Aphrodisiakum verwendet.
- Rainfarn – Das althochdeutsche reinfano heißt Grenzfahne und weist auf den Standort hin, z. B. Wald- oder Wegränder.
- Reiherschnabel – Der Name bezieht sich auf die Frucht der Pflanze, weil sie sich gebogen nach vorne reckt wie der Schnabel eines Reihers.
- Reseda – Der römisch Gelehrte Plinius soll bei der Anwendung der Pflanze gesagt haben „Reseda, morbos reseda!“, auf deutsch „Heile die Krankheiten, heile!“
- Ringelblume – Die Samen (k)ringeln sich der Mitte zu.
- Rittersporn – Die Blüte sieht aus wie der Sporn an den Ritterstiefeln.
- Rose – Der Name ist in verschiedenen alten Sprachen bis ins 9.Jh. zurück zu verfolgen. Der Name Rose ist die normannische Form von dem germanischen hrodheid, und heißt von ruhmreicher Gestalt.
- Rukola – Die Pflanze wurde ursprünglich als „Rauke“ bezeichnet. Auf italienisch bedeutet Rauke ruca, während im lateinischen ērūca Senfkohl bedeutet.
- Ruprechtskraut – Die Pflanze ist nach dem heiligen Rupert benannt. An einigen Stellen heißt es, er habe rote Haare und einen roten Bart gehabt, und habe mit dieser Pflanze geheilt.

S
- Salbei – Der deutsche Name geht auf den botanischen Namen salvia zurück, was wiederum vom lateinischen salvus gesund kommt.
- Salomonsiegel – Ihre Wurzel soll dem Abdruck des Siegelrings von König Salomon ähneln. Eine etwas gewagtere These besagt, dass König Salomon mit ihr im Weg stehende Felsen beim Tempelbau weg gesprengt hat. Der Anhang „Siegel“ bezieht sich auf die siegelartigen Narben am Wurzelstock.
- Schachtelhalm – Der Stängel wächst schachtelartig während das germanische halma Stroh oder Grasstängel bedeutet.
- Schafgarbe – Garbe kommt von dem althochdeutschen garve Gesundmacher. Bei Schafen hat man das erstmals beobachtet, dass sie Schafgarbe fressen, wenn es ihnen schlecht geht. Die Schafgarbe regt die Nierenfunktion an und wirkt positiv auf die Verdauung.
- Scharbockskraut – Die Pflanze war ein Heilmittel gegen Skorbut, früher „Scharbock“ genannt.
- Schaumkraut – Im Volksglaube kommt der Name von den Schaumklümpchen, die im Frühjahr häufig daran zu finden sind.
- Schöllkraut – Unsicher: Geht auf das griechische chelidon (Schwalbe) zurück. Die Schwalben heilen angeblich die Blindheit ihrer Jungen damit. Das Schöllkraut blüht von der Ankunft der Schwalben im Sommer bis zu ihrem Zug im Herbst.
- Schwarzdorn/ Schlehdorn – Das indogermanische Wort (s)li bedeutet bläulich. Eine andere Variante ist die schwärzliche Rinde der jungen Zweige.
- Seifenkraut – Der Name kommt von der Seifenlauge, die man erhält, wenn man die Wurzeln auskocht.
- Senf – Alt- und mittelhochdeutsch senef, entlehnt vom lateinischen sinafi, was Senf bedeutet. Die weitere Herkunft ist ungeklärt.
- Silberblatt -Die rund bis ovalen Schötchen mit den enthaltenen Samen sehen aus wie silberne Blättchen oder Silber- bzw. Judastaler, wie das Silberblatt auch genannt wird.
- Spitzwegerich – Er hat lange, spitze Blätter, wächst oft am Weg und ist relativ trittfest. Rich ist althochdeutsch und bedeutet König. Er ist der König der Wege.
- Springkraut – Der reife Samen springt bei Berührung aus der Schote.
- Storchschnabel – Die Frucht reckt sich nach oben wie ein Storchschnabel.

T
- Taubenkropf-Leimkraut – Die Blüte erinnert an den Kropf einer Taube, eine drüsenreiche Ausstülpung der Speiseröhre zur Vorverdauung der Nahrung.
- Tollkirsche – Bei ihrem Verzehr wird man „toll“, was früher soviel wie verrückt hieß.
- Tulpe – Das persische Wort tulipa bededeutet Turban, der eine gewisse Ählichkeit mit den Blumen hat. Aus tulipa entwickelte sich dann die heutige Tulpe.

V
- Veilchen – Der Name ist die Verkleinerungsform des mittelhochdeutschen veiel, was wiederum dem lateinischen viola entlehnt ist. Im griechischen heißt es iole, kurz io. Das war in der Mythologie eine bildhübsche Nymphe, in die sich Zeus verguckt hatte. Seine Gemahlin wurde sehr eifersüchtig, und weil er io schützen wollte, verwandelte Zeus sie in eine Kuh. Damit sie eine ihrer Schönheit und Grazie angemessene Nahrung hatte, ließ Zeus viele Veilchen wachsen.
- Vergißmeinnicht – Eine alte Sage erzählt, die Blume hätte den Namen, den Gott ihr gegeben hatte, immer vergessen. Da gab er ihr den Namen Vergißmeinnicht.
- Vogelmiere – Vögel mögen sie, die Herkunft des Namens Miere ist unbekannt.

W
- Waldmeister – Es gibt die Deutung als meisterhafte Heilpflanze aus dem Wald, während eine andere Deutung ihn als die prägendste Pflanze im Wald ausweist, eben der Meister des Waldes. Eine dritte Möglichkeit ist es, dass der nuschelnde Volksmund eine Waldmiere oder ein Waldmoos zum Meister erhoben hat.
- Waldvöglein – Der Name bezieht sich wahrscheinlich auf das Aussehen der Blüten. Sie wächst meist im Schutz des Waldes, weil sie wenig Licht braucht.
- Wegwarte – Die Legende erzählt, die Wegwarte ist eine verwandelte Jungfrau, die am Wegesrand auf ihren Liebsten wartet.
- Wolfsmilch – Der in der Pflanze enthaltene milchig-weiße Saft kann ätzend wirken, und ist gefährlich wie ein Wolf.

Y
- Ysop – Der Name Ysop leitet sich vom hebräischen Wort ēzōb ab, was so viel wie „heiliges Kraut“ bedeutet.

Z
- Ziest – Im obersorbischen heißt der Ziest čisćik. Das ähnlich klingende čisćak heißt Reiniger. Der Ziest ist heilkräftig, kann jedoch bei Überdosierung auch den Darm „durchputzen“, also reinigen.
